Lebendige Severinstraße

Redaktioneller Beitrag der ISG in der Zeitschrift „Stadtgespräch“, veröffentlicht im August 2019

Totgesagte leben länger. Das gilt für die Severinstraße ganz besonders. Wurde sie doch zunächst durch den U-Bahn-Bau und schließlich durch den Einsturz des Stadtarchivs ihrer Bedeutung als Verkehrsader und Einkaufsmeile beraubt.

Ihre heutige Lebendigkeit hat sie nicht von selbst wiedererlangt. Es bedurfte der Gründung eines Vereins und der Unterstützung durch die Stadt Köln und einer relativ langen Vorlaufzeit, damit sie wieder zur Seele des Vringsveedels werden kann. Das Projekt „Immobilien- und Standortgesellschaft Severinstraße e.V. (ISG)ist nun auf drei Jahre angelegt. Ziel des Vereins ist es, die Anwohner und Eigentümer zu informieren und sie bei der Umsetzung von Verbesserungen der Aufenthaltsqualität und des Wohlbefindens auf der Straße und in den angrenzenden Gassen zu unterstützen. Neben der Förderung durch die Stadt ist auch seitens der Immobilienbesitzer Einsatz gefragt. So zahlen sie einen bestimmten Betrag für die Umsetzung diverser Projekte.

Festliche Stimmung im Advent

 

Das erste sichtbare Zeichen des Engagements war eine einheitliche Weihnachtsbeleuchtung vom Severinstor bis zur Cruxkirche, die dank der Zusammenarbeit mit der Rheinenergie sechs Wochen lang die Besucher der Einkaufsstraße in festliche Stimmung versetzte. Und das ist keine einmalige Sache. Die Severinstraße wird nun jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit leuchten.

Geschichtsvermittlung via App

Prominent platziert sind die neuesten Flyer der ISG in der Kölner Touristeninformation am Dom. „Geschichte erleben im Severinsviertel“ lädt zu einer modernen Art der Vermittlung historischen Wissens ein. 25 Bronzeplatten mit der Geschichte des Severinsviertels sind thematisch verknüpft über eine interaktive Smartphone-App. In Abhängigkeit des Standortes werden jeweils aktuelle Informationen rund um den Standort auf dem Smartphone eingeblendet. 25 weitere Infopunkte befinden sich an Sehenswürdigkeiten und Denkmälern. Kurze oder etwas ausführlichere Artikel sind nicht nur für fremde Besucher des Veedels interessant, die Anwohner selbst sieht man häufig den Ausführungen lauschen. Auch hierfür ist es gut, einen Kooperationspartner zu haben. Netcologne bietet in der Severinstraße kostenloses WLAN an.

Aus zaghaft soll dauerhaft werden

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Die Stadt hat die Genehmigung erteilt, vorerst fünf Straßenbäume  aufzustellen. Wenn es nach dem Willen der ISG ginge, dürften es noch viele mehr werden. Verhandlungen über weitere zehn Bäume laufen zurzeit. Auch ein Prototyp einer Bank auf Pollern steht gegenüber der Sparkasse. Er wird gerne angenommen. Auch hier möchte die ISG noch weitere installieren, die zum Verweilen und zu Passanten- und Anwohnergesprächen einladen sollen.

Heimat shoppen statt online einkaufen

In Zusammenarbeit mit der IG Severinsviertel e.V. und der Industrie- und Handelskammer Köln findet am 14. September ein Straßenevent mit dem Titel „Heimat Shoppen“ statt. Besucher können sich auf verschiedene musikalische Schmankerln an wechselnden Standorten und an Vorführungen des Zirkus- und Artistikzentrums Köln freuen. Zeitgleich von 14 bis 18 Uhr wird der Berbuer Platz zum Treffpunkt der Nachbarschaft. Alle Anwohner sind aufgerufen, sich an der Gestaltung des Platzes mit Ideen und Anregungen zu beteiligen. Es wird „Kaffee un Kooche“ wie zu Berbuers Zeiten, Kinderbelustigung und „Gehirnakrobatik“ für die Erwachsenen geboten.